"Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß", kritisiert MdL Laura Weber die Pläne der Stadt Nittenau, aus einem etwa vier Hektar großen Wald am Annahaidweg ein Baugebiet zu machen. In Bayern würden aktuell zehn Hektar täglich versiegelt. Die Kommunen müssten Klimaschutz endlich ernst nehmen.
Bei einem Ortstermin mit Vertreter*innen des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), des Bund Naturschutz (BN), Anwohner*innen und Grünen-Mitgliedern wurde von verschiedenen Seiten die Bedeutung des Waldstücks unterstrichen. Der Leiter der LBV-Bezirksgeschäftsstelle, Christoph Bauer, sprach von einem wertvollen "klimaresistenten Wald", alles andere als nur eine Ansammlung von "ein paar Kiefernstangerl".
Laura Weber verwies auf die knapp sechs Hektar baureifes Land im Stadtgebiet, die kurz- und mittelfristig zur Verfügung stünden. "Warum dann hochwertigen Wald opfern?", sagte sie. 2023 sei das bisher heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen; der Klimawandel sei längst überdeutlich spürbar, die Bedeutung von Klima- und Artenschutz müsse endlich in den Köpfen ankommen.
Die Versiegelung von allzu viel Fläche kritisierte auch Christoph Bauer, vor allem im Nittenauer Ortsteil Bergham, wo zuletzt großflächig Parkplätze am Amazon-Logistikgebäude angelegt wurden. Bauer wörtlich: "Man verfügt über Flächen, als wären sie nichts wert." Der Wald hier sei eine "grüne Lunge für Nittenau, die wir erhalten müssen". Ähnlich äußerte sich die Nittenauer Grünen-Stadträtin Elisabeth Bauer.