Das ist das Schöne am Gespräch mit jungen Menschen: Die Fragen kommen ungeschönt, ungeniert, noch nicht durch allzu viel Zensur im Kopf gefiltert. Laura war vergangene Woche zu Gast bei drei 11. Klassen des Augustinus-Gymnasiums Weiden, die auf Einladung des BDKJ an einem Planspiel Politik teilgenommen haben.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Weiden hat dieses Planspiel Politik nicht zum ersten Mal veranstaltet. Ziel ist es, jungen Leuten die Arbeit von Politiker*innen nahezubringen, indem man sie selbst Abgeordnete spielen lässt. In einem weiteren Teil des Planspiels kommen dann "echte" Abgeordnete ins Spiel, denen die Schüler*innen Fragen stellen.
Laura wurde zum Beispiel gefragt, wie man überhaupt auf die Idee kommt, für den Landtag zu kandidieren. Wie das abläuft, so eine Kandidatur, so ein Wahlkampf. Ob es auch manchmal nervt im Landtag. Ob man überhaupt etwas bewegen kann. Wie man es schafft, sich nicht immer nur in der eigenen Blase zu bewegen.
Laura, die erst seit der Kommunalwahl in Weiden 2020 aktiv Politik macht, sagte, sie habe durch die Arbeit im Stadtrat gemerkt, wie sehr ihr diese Arbeit gefällt, wie zunehmend wichtig ihr die Politik geworden ist. Und wie der Wunsch immer größer wurde, etwas zu bewegen, etwas voranzubringen.
Freilich nervt auch die Arbeit im Landtag ab und zu, etwa wenn sie sich in formaljuristischem Kleinklein zu erschöpfen scheint, das aber eben dazugehört. "Aber ich habe zum ganz überwiegenden Teil großen Spaß an der Arbeit. Ganz besonders, wenn ich tolle, interessante Menschen treffe, und wenn ich sehe, dass ich wirklich was bewegen kann", sagte Laura.
Die eigene Blase ist grundsätzlich ein Problem, dem sie zu begegnen suche, indem sie sehr stark den Kontakt zu Bürger*innen pflege, sei es bei Veranstaltungen oder Sprechstunden. Auch Freunde und Familie seien hilfreich, um am Boden zu bleiben, sagte sie.
Eine Sache wollte sie den Schüler*innen unbedingt mit auf den Weg geben: "Demokratie ist anstrengend, ist komplex. Da gibt es keine einfachen Antworten." Wer einfache Antworten auf komplexe Probleme gebe, verschleiere nur, dass er keine Antworten habe.
Gruppenbild mit Laura (vorn Mitte): Die Schüler*innen hatten viele Fragen, Laura war um keine Antwort verlegen. Foto: B´90/Die Grünen
